Jyrgen Kuntze

Martinshorn

gellt in die Nacht
wieder ist Gewalt vollbracht
die Schattenstadt hat zugeschlagen

Seelen
sind entkörpert worden

Menschen
Menschen
morden

Zornig

in die Luft mal gehen greife nicht zur Ha de Be

Geteert sonst wird die Lunge
ja, das Qualem tut ihr weh

Spüre lieber deinen Schmerz
leite ihn zu deinem Herz

Dort verbrennt er in der Glut
Heilung für gefühlte Wut

Kehr' zur Erde dann zurück
starte neu, vielleicht ins Glück

Bekenntnis

Springen, in den Fluß des Lebens, kopfüber, hinein
reiten auf seinen Wellen, baden in der Schönheit des Seins

Strom schnell treiben, strudelnd untergehn
wie ist es im Fluß zu sein so herrlich schön

In der Tiefe des Meeres verschnaufen
staunend den Fischen wie Neptun lauschen

Ihre Wahrheit macht benommen
göttliches Manna, stets willkommen

Den Klang der Stimme deutlich erheben
mögen Grundmauern auch erbeben

Herzen der Menschen berühren
schöpferisches Leben führen

Im eigenen Mist kostbare Schätze graben
Verantwortung übernehmen zu müssen, entsagen

Unterlaßen, Schuld und Sünde zu stricken
der Mensch sie ersonnen, zu rauben, zu morden, zu unterdrücken

Wagen sein Inneres nach außen zu senden
sich in anderen zu spiegeln, in ihnen erkennen

Danach sich rückbesinnen
sein Eigenes fühlen, in aller Stille

In höchste Sphären sich schwingen
Licht in tiefste Abgründe bringen

Wer will, kann reden, ansonsten schweigen
mitfühlen, ohne zu leiden

Vorstellungen, Ideale mutig köpfen
aus sich heraus, seiner Quelle, unerschöpflich schöpfen

Ohne Ende sich im Neuen finden
mit dem Ur-Grund allen Seins sich rückverbinden

Ja! es wagen sein eigener Schöpfer zu sein
in all dem was ist, sich erkennen, in Allem - im Eins

Mit eigenen Augen die Welt betrachten
Vorstellungen anderer gelten lassen

Weise Dinge sagen, weise Dinge tun
weder rasten, noch rosten, dazwischen ruhn

Die Vorstellung von Getrennt-Sein überwinden
in der Liebe stets sich wiederfinden

Seinen Weg nicht weiter als Schlachtfeld sehn
sondern als Reise durch sonnige Täler, luftklare Höhn

Im Begrenzten unendlich, unsterblich, umfassend, ewig, frei
seinen Träumen vertrauen, hier auf Erden, im Sonnenschein

Auf den Kopf, wie der Gehängte, alles stellen
Erwartungen am Boden der Enttäuschung zerschellen

Sich zerstören, neu zusammensetzen
achtsam und heiter weiter
ohne Hetze

Gleichzeitigkeiten von

gassierendem Hund
eintütendem Kot
in sich verlierendes smarty
schiebendem Kinderwagen
passierendem Verkehr
trinkendem Getränk
rauchender Zigarette
Gedanken, die denken
zukünftiges

momentanes Genießen

er streckt sich vorn

er streckt sich hinten
er kratzt sich
leckt sein fell
nun kehrt ruhe ein

LOKI

Lecker schmeckt Schmackofatz

Sperling pickt
Rabe zickt

wird der Rabe puterrot
fürchtet Sperling sich zu Tod'

Rabe pickt
Sperling zickt

mäuschentot der Kleine ist
da er lecker, Rabe frißt

kleine schritte
hin
zur mitte

amen

samen besamen mit ihrem samen
mühsam damen

da samen der samen
keine flamen

bekamen die samen der samen
flamende dramen

amen

Wesen

die wesen

sind gewesen

Männer

nicht
zimperlich

machen sich's

nach Entspannung
folgt der Schlummer

bis sie brauchen
neue Nummer

stadt umweht

von sommerschnee
sinkt
dringt durch

sonne
er bleibt
regen
er bleibt
wind
er wirbelt
die laute stadt
er, immerdar

sommers schnee
wohin ich geh

sommerschnee

Wind

reiten, auf seinen Flügeln
niemand wird mich begleiten

Sonne

im brünstigen Feuer liegen
satt mich an Glut essen
vergessen
alles

Mond

wieder der Winde Schwingen
bringen, zur Gottin des Mondes
das Dunkel kühlender Nacht genießen

Erde

durchflossen mich der Götter Macht
sink ich
auf die Erde
atmen
Muttererde
Kraft

Klage Menschheit

klage
wieder
Tote singen
eigene
Lieder

Abgeschlachtet
auf dem
Feld
liegen
diese
einst als
Held

Behütet schwebten in der
Wiege
zu leben, eigne, wahre
Siege

Abgesägt, wie UrWald
Bäume
ausgeträumt sind Lebens-
Träume

Töchter, Söhne, mause-
tot
übrig bleibt das Kummer-
Brot

Totengräber
sind die
Sieger
schleichen um als
Hunger
Tiger

Verdienen sich ihr Geld mit
Blut
Säcklein füllt sich, trefflich
gut

Gemeuchelt liegen sie, die
Helden
auf verbrannten fernen
Felden

Tote
solche braucht es nicht
Menschheit
klage nicht

Von Mann zu Mann

Männer lassen sich lieben von Männern
Männer lassen sich lieben von Fraun
nennen es Liebe
sie Kinder wie Frauen verhaun

Ja, sie sind kräftig
Rache macht unersättlich

Männer stehen einsam in Kneipen
kippen sich die Birne voll
zerstören ihre Körper
finden sich aufregend, toll
Sie ersticken an ihren Gefühlen
im Rausch - im Suff
süchtig
fliehen sie dem eigenen Frust

Männer werden Soldaten
kämpfen für's Vaterland
ohne eigene Meinung
gehorchen blind, was ihnen gesagt
zerstören sich und die Wälder
schießen Tiere und Menschen tot
schützen sich mit gepanzerten Mauern
verstecken Panik und Angst
leugnen eigene Not

Männer, geilen sich auf bei Pornos
wollen nur Sex
verlangen stets und ständig diese Ware
nehmen brutal, ein selbsternanntes Recht
Männer vergewaltigen Menschen
fragen nicht nach Alter, nach Geschlecht

Männer bauen Bomben
lassen sie strahlen, explodieren
verpesten sich und die Erde
kein Leben wird mehr existieren

Männer, sie sind so lässig
verletzen sich und andre, tagtäglich

Männer wir sind entsetzlich
denken
wären mehr als göttlich

Männer
schauen wir in den Spiegel an der Wand
begegnen ihm, dem anderen Mann
es gibt ihn
Zeit zu suchen
machen wir uns auf
dann bekommt unser Leben
die Erde
einen anderen Lauf

rote

Öffnung
das Kind im Innern
ein Strick
führt durch den Gang
auf die Erde

Es kommt
ganz vollkommen

der Skorpion krabbelt
Es erwacht
begeistert

ein Ruck
Skorpion
verschwindet
im quadratischen Kasten
Deckel zu

Aufgeregt

fällt es nicht leicht
zu gehen
hin

Die Sorge drückt so
zentner-schwer
wär ich dort
ich wäre leer

Habe gar nichts mehr
im Sinn
ist alles
alle
leer

Doch bin ich alles
das heißt ja mehr
denn Alles ist
das Voll sowie das Leer

Vertraue ich
wird's da sein
ich spür's
im tiefen Innen

Im Ganzen kann
ich neu mich nun besinnen

Gestärkt, geh' hin
vertraue meiner Größe
meinem Licht

röhrende

hirsche

wir
2 männer
die
aufeinander
zu
gehen

Mit Macht

ruft die Nacht
Nähe will Haut berühren

Hungrig nach Liebe
durstig nach Küssen
müde einen hoch kriegen
zu müssen

Biete mich an
Schwanz
stramm
in der Hand


ekel mich, Mann

Männer

mit beiden Füßen auf der Erde steht
seid verantwortlich, bewußt
unbequem

Männer
schämt euch nicht der Gefühle
ihre Stärke leben

seid achtsam, berührt
zärtlich, mit Händen
sanft zum Liebesspiel führt

Lebt, ungezügelt wild
nicht schonen
zeigt alles - das ganze Bild

Männer
kuschelt, umarmt
andre auf Händen mal tragt

Mit uns man muß rechnen
zerbrechlich ohne
gleich zusammenzubrechen

Öffnet euer Herz
es verliert, es verschenkt
an die Zukunft nicht denkt

Liebt, auch euch selbst
unrasiert, mal ohne Bart
stolz in der Brust
stark wie ein Bär, auch behaart

Männer
lustvoll, sinnlich, liebestrunken
ihn spüren, den göttlichen Funken

Mit Schwänzen hart
mit Schwänzen weich
seine Größe, vollkommen gleich

Müssen anderen nichts beweisen
laßt uns gemeinsam durch das
Abenteuer MANN - SEIN reisen

Wir tanzen singend alle Farben
selbstbewußt wird
unsre männliche UR - Kraft
nach außen getragen


sie strahlt - aggressiv

ist unersättlich - macht satt

Augen

schließe zu
sich erlauben, Schlafes Ruh

Lege Kummer, Sorgen ab
lass sie ruhen in der Nacht

Gleite in die Traumwelt ein
frei von Lasten, du darfst sein

Schwinge dich aus Zeitenräume
schwebe, fliege, träume, träume

Morgens alsbald wieder wach
greif erneut das Sorgenpack

Durch des Traumes Nachtgeschehn
manche Sorge stirbt
darf gehn

Gewohnheit

welch schönes Zimmer
darin wohnen
verlassen
nimmer

Türe fest verschlossen
Welt macht nur verdrossen

Durch das Fenster
allerhand
sie so reich
sie bietet an

Bleib im Sessel
ruhig, sitzen
kommst dabei, so
nicht ins Schwitzen

Reg dich nicht
auch bloß nicht auf
das Leben draußen
nimmt seinen Lauf

Gewohnheit kuschelt
flüstert ein
möchte Deine Liebste sein


Gewöhnung leben
lebenslang
macht bang

In der Küche

Knurrend meldet mir mein Magen
Hunger, will er mir dann sagen

Geh‘ geschwind in Deine Küche
koch‘ für mich, verström‘ Gerüche

Meine Augen weinen, tränen
Zwiebeln selbst sich niemals schälen

Will ich schlafen ohne Kuss
Knoblauch noch, er ist ein Muss

In der Pfanne, Fett erhitzt
heiße Masse dampft, sie schwitzt

Dazu gebe ich Helene
eine Birne, nicht die Kleene

Kartoffel kocht derweil im Rock
abgeschreckt kriegt sie ‘nen Schock

Herausgezogen mit der Kelle
aufgespiesst, gepellt die Pelle

Plattgestampft zu dickem Brei
umgerührt mit Milch und Ei
zu guter letzt, ‘ne Brise Würze
fertig ist in aller Kürze

was den Hunger stillen soll
zufriedner Magen, da er voll

Befreiung

Geh aufs Klo bleibe locker
greife flugs zu deinem Hocker
heb die Füße, stell sie drauf
alles nimmt nun eigenen Lauf

Vorher setz dich auf die Brille
schalt ihn aus, man nennt es Wille
auf dem Hocker ruhen Füße
du liest Zeitung, schreibest Grüße
Oberschenkel pressen Bauch
Darm verspürt den Druck jetzt auch

Nicht mehr träge, sofort fleißig
peristaltet er den Brei
schickt ihn abwärts, immer weiter
bis du fertig, wieder heiter
da von Unverdautem frei

Bin in jedem Vogel

den Lüften
in die er sich schwingt
bin das Lied
freudig er singt

Bin in allem - im Atem
im Floh - seinem brennenden Stich
in Ratte - Maus - im Speck - der Falle
in der Schlange - in tödlichem Gift

In jeder Nutte bin ich zu finden
in der Straße - dem Strich
auf dem sie steht
in jedem Freier - im Geld
in der Wäsche - an die er ihr geht

In den Winden - stürmisch - bewegt
im Schornsteinfeger - in Kaminen - dem Gefegt
Bin in Blumen - in Bäumen - in Früchten
den Blüten aus denen ich ström'
bin Quelle - Fluß - Gebirge
sowie Fön

Wie oben - so unten
links - so auch rechts
mittig bin ich zu finden
im Raben - im Dach auf dem er sitzt
seinem Gekrächz

Bin in der Tasse - aus der ich mich trinke
dem Zucker - der Milch - dem Kaffee
bin im Fixer wie im Trinker
im Mähen - dem Gras - in Eis - in Schnee

Bin ich Frieden - so bin ich Krieg
Niederlage - Sieg
das Meer - die Weite - die Tiefe - der Strand
in jedem Korn - im Grob - im Fein - im Sand

Bin die Sonne - die Sterne
sowie der Mond
sogar im Papst ich mich finde
im Vatikan - da der Pope thront

Sowie ich in Wahrheit
in Lüge - in List
in wilder Sau - der Erde, die sie aufwühlt
in Trüffeln, die schmatzend sie frißt
so bin ich im Fleißig und im Faul
im Dumm - im Schlau

Bin Dunkelheit - Licht
Impuls - Gefühl - Gedanke - Traum - Gedicht
mit allem - ich bin verbunden

wir haben uns wieder

gefunden

Schlange

schlängelt auf dem Wege
Hase
kommt ihr ins Gehege
schreckensbleich
starr
bleibt er stehn

sein Leben war
geschehn

Kann

den Augenblick
nicht nehmen
will ständig
andre Pole leben

Trage ich in Händen
soll mein Blatt
sich wenden

In die Zukunft
schauen
ungewiss, so weit
erschaffe
Not
wie
Selbstmitleid

?????

Erde sich nicht dreht

alles stirbt
steht stille

Was sie zusammenhält wollt'
auseinandergehn

doch das ist nicht ihr Wille

wer sprach ?

Po mit melo

Esse dich
oh Pomelo
Aroma, deines, leckerloh

Sitzend, später, auf dem Klo
adjö, mein kleiner

Pomelo

weißer Schwan

auf dem Nest dort sitzt
ahnt er
was er tut
weiß er
daß
aus seinem Gelege
werden schlüpfen flaumig, graue Vögel ?!

möchte in mir ruhn
das
was wirklich ist
tun!

Eier legen

Manchmal still und fest
träumt das Huhn auf seinem Nest

Ähnlich so, der Mensch es tut
auf dem Klo, er sitzt, er ruht

Dann, nach langer Weile
das Huhn hat Zeit, der Mensch in Eile

Kommt heraus, aus beider Po, ein Ei
es fällt ins Nest, es plumpst ins Klo

Das eine brät man, gerne ißt
das andre, schleunigst, auf den Mist

niemals aufhören

neu
zu beginnen
andere wege
werden dich finden
hör zu was andere sagen
die entscheidung triff selbst
sonst verdirbt sich dein magen

lied der ratten

bei tische mal rülpsend furzen
roulade beim kürzen des fadens
aufs tischtuch lass purzeln
der rotwein aufs hemde soll kleckern
nicht leeren seinen teller
das mahl nicht nach eigenen geschmäckern
ruhig unruhig mit dem stuhle wackeln
im kippen schallend hilfe lachen

mit dem finger nase popeln
mit feuer spielen
gefährlich leben grad wenns verboten
im stehen ins klo wie waschbecken pissen
nicht spülen
wenn ohne knochen du drei pfund geschissen
ohne taschentuch auf die Erde rotzen
finger in den hals stecken
um das leben auszukotzen

sich erlauben die unterhose
wochen zu tragen
weder strümpfe hemd zu wechseln
noch duschen noch baden
den eigenen geruch genießen
sich lieben und gerne riechen
die nase in ärsche graben
sich gehen lassen
an ungewohnten düften sich laben

nur sex mit ohne liebe
pornos schauen wichsen
abreagieren die eigenen triebe
in die sauna gehn
um nackte menschen sich anzusehn

und noch vieles mehr
alles sich mal erlauben

wer sonst                   wer

Vollkommen

lebe im Jetzt - lebe im Hier
will mich nicht sorgen
bin in mir

ganz
sicher

geborgen

Jeder

spricht
eine andere Sprache
jeder
fühlt
in anderer Haut

MenschSein

macht uns alle aus

Loslassen II

Gefühle - Gedanken
kommen - gehen
eilen
sie lösen sich auf
wie der frühe Nebel

kann sie nicht greifen
lasse sie ziehen

Läuse

Sind wohl Läuse
die da mucken
tut das Schamhaar dir mal jucken

Errötest du in heller Not
nimm Chemie
schon sind sie tot

Der Falter

Falter
lacht sich scheckig
durchtobt die Lüfte eckig

Vogel
wird ihn selten kriegen
müßte dann im Zick-Zack fliegen

Bitte Mitte

momentan

kleine Schritte

augen sahen

blind
ohren hörten
taub
mund sprach
stumm
haut spürte
stumpf

wie konnte das geschehen

Das KartenSpiel

in die Hand nehmen
die Bilder mischen
auslegen
aufdecken
spielen
verlieren - gewinnen

immer wieder
schauen
fühlen
handeln
lachen - weinen

leben

Menschen mit Meise

Meisen durch die Luft,
sie fliegen
hin zu ihrem Nest
für die Brut ein Fest

Eigner Schnabel, jedesmal
zappelt drin potentes Mahl
stopfen's in die Mäuler ein
achtern Kot, kokones Ei

Fliegen mit dem Unrat aus
sauber bleibe stets ihr Haus
sollten uns ein Beispiel nehmen
Abfall in Container geben

Doch der Mensch sehr gerne
reiset nah und in die Ferne
schleppt dann Essenssachen
welche sollen Freude machen

Wenn Verpackung erstmal leer
trageleicht, somit nicht schwer
lassen sie den Müll rum liegen
Natur bekümmert, unzufrieden

So erleichtert, rasch nach Hause
nun macht dieses Poemchen Pause

Miau, mio
warum der Mensch nur so

Schnatternde Wildgans

Ich bin ganz
vom Schnabel bis zum Schwanz
eine ganze Gans

Schwimme gerne in der See
ist er vereist - bedeckt mit Schnee
beides tut nicht weh
ich schlidder drauf
am Ufer lang
Universum,
Dir,
sag schnatternd Dank

Schreibe diesen Letter
an Bruder, Schwester, Vetter
noch leben wir
vielleicht auch nicht
reif zum Köpfen
Schlachtgewicht

Des Menschen Brauch wie Sitten
sind nicht für uns gedacht
er alleine kann es ändern
alleine er,
er hat die Macht

Abgesang

Heut nicht mehr
doch ist es wahr
Kirche - Berg
die Stadt, das Tal

Klein die Stadt, dort lebte ich
klitz und klein, Knabe, Wicht

Der Stall der Küh' war mein Zuhaus
ging dort ein, ging dort aus

Stallgepiss, wer liebt' es nicht
Viecher muhten, taten's mit

Auf dem Plumpsklo, nicht so toll
Arsch wurd' nass, oft war's zu voll

Ratten huschten, trieben's toll
Angst mir machte Hose voll

Im Kuhstall fand ich Ruh'
traurig ich, geknöpfte zu

Vor dem Haus, der große Haufen
auf der Miste Hühner rauften

Scharrend sie nach Würmern pickten
nach dem Fraß, sie sich bezickten

Hahn, der Stolze, stets dabei
krähte, legte nie ein Ei

Wild und stolz, manchmal besoffen
Opa Schnaps ihm eingegossen

Torkelnd lief er über'n Hof
Harem, seiner, fand ihn doof

Seine Damen, legten Eier
farbenfroh zur Osterfeier

Für die Suppe, Huhn geschlachtet
war als Mahlzeit hoch geachtet

Beil es sauste, Kopf abtrennte
ohne ihn, im Hof es rennte

Schweinestall so winzig klein
oben Fenster, schaut' ich rein

Ach wie oft hatt's Stroh gestunken
sind im eignen Kot versunken

Den Menschen war es garnicht peinlich
den Schweinen schon, da sie sehr reinlich

Vor dem Haus drei Lindenbäume
hart die Bank, hier träumt' ich Träume

Dem Rudi schenkt' ich manchen Kuss
im Heu, ein wahrer HochGenuss

Vom Nachbarn Küsse, war ihm neu
dabei es stach, war nur das Heu

Nebenan, die Nachbarskinder
manche nett, von mehr bis minder

Kälber gab es auch zuhauf
doch sie aß man niemals auf

Keine Ratten, Mäuse mehr
auch die Ställe bleiben leer

Keine Schwalbe kommt geflogen
Hand auf's Herz, ungelogen

Wie es mit den Tieren war
verließ den Berg, somit das Tal

Niemals kehrte ich zurück
Fremde lockte - Liebe, Glück

Schlüssel schließt
die Truhe zu
Vergangenes war,

verdiente Ruh'

Frohlockende Botschaft

Immer wieder, jedes Jahr
niemand weiß es, Lüge, wahr?

Uralt Mär, die mit den Hasen
bestehlen sie die GackerNasen?

Meister Lampe mit Verlaub
er der Hühner Eier klaubt?

Schleicht sich in den Hühnerstall
füllt sich Säcke, voll bis prall

Erstens, Eier hart bekochen
oder Rohling zweimal lochen

Dieser wird dann ausgepustet
kräftigt Lunge, bis sie hustet

Noch ganz bleich, der Has', die Schalen
Schar der Rammler darf gleich malen

Herrlich schmecken Lampes Eier
wir gefräßig, so die Geier

Doch der ganze Eierschmaus
wandelt sich, kommt unten raus

Allen wünsch' ich, die dies lesen
zimmert euch 'nen Zauberbesen

Besucht die vielen Fabelwesen
vergesst so manche leere Thesen

2-gehörnte Mauerbiene

Emsig, fleißig - wie auch immer
fliegt ein Wesen, rastet nimmer

Brummend, schwebend, in der Luft
sucht es Röhren, für die Frucht

Peilet diese sicher an
wie Piloten, landet dann

Wagt ins Dunkle sich hinein
wird‘s der rechte Nistplatz sein?

Hinterteilig wieder raus
kehrt sich um, verläßt das Haus

Kehrt zurück nach langer Weile
es hat Zeit, drum ohne Eile

Krabbelnd, tastend, vorwärts rein
wird es bald zufrieden sein?

Flieget hin und flieget her
Sich entscheiden, fällt so schwer

Aber hurtig, es wird Zeit
Eiabgabe macht sich breit

Bevor es dieses legen kann
schafft es reichlich Nahrung an

Emsig, fleißig ohne Ruh‘
trägt es Pollen in den Pool

Nach gar langem vielen Fliegen
Eiablage, sie tut siegen

Wenn auch dieses ist geschafft
kriegt die Öffnung Lehm verpasst

Dieser trocknet Höhle zu
schützt die Brut, sie kriegt nun Ruh‘

Freudig, müde durch die Luft
schwirrt es hin zur eignen Gruft

Erinnert noch, was einst gewesen
fliegt den Weg, wie alle Wesen

Spinnenwalzer

Eine Spinne, eine schwarze
spinnt ihr klebrig Spinnennest

Eine Fliege, sie sich nähert
bleibt am Spinnen Kleber fest

Kribbel krabbel kommt die Spinne
spinnt den Tod um sie herum

Saugt der Fliege aus ihr Leben
deren Brummen bleibt verstummt

Unsre Spinne satt und heiter
spinnt ihr Netz jedoch nun weiter

Ja, der Hunger, der kehrt wieder
Und ihr Netz, derweil im Flieder

wiegt geduldig sich im Wind
seht, ein bunter Schmetterling

zappel'st Nest, sie wieder naht
erneuert, SpinnenTodestat

Ja so ist es, wird es sein
Spinnen müssen halt so sein

Legehenne

Die Legehenne ist erschöpft
drum wird der Kopf ihr abgeköpft

Nach jahrelangem Eierlegen
bringt sie dem Halter keinen Segen

Ihr Federkleid wird abgerupft
dass Vieh, noch gut, grad für ne Supp

Der Bauch, er wird ihr aufgeschlitzt
da innen auch was gutes sitzt

Beine werden abgeknickt
schnell die Ware abgenickt

Alles was nicht essbar ist
in den Mixer - lang gemixt

Hinzu Gewürze, eins zwei drei
fertig schon der Wurst ihr Brei

Alles das auch angedickt
fertig, in den Darm geschickt

Transportiert zum AusVerkauf
der Betrug, kommt er wohl raus?

Wir, die alles dieses essen
sollten dabei nicht vergessen

Was schön sich anschaut
lecker ist
im Innern lagert oft der reinste Mist

Geschichte vom Laufen

Jogger, furzend,
auf dem Steig,
Bürger ruft,
du Läufer schweig.

Schon der Furz schwebt,
in der Luft,
Nase wittert einen Duft.

Sie sich rümpft,
knurrt an das Übel,
hör mal Furz,
ich bin sensibel.

Hintern ruht,
da Pupser raus.
Furzgeschichte,
du bist aus.

Loslassen I

Gefühle - Gedanken
kommen - gehen,
ihre Kraft halten,
in Worte kleiden?

Sie eilen
lösen sich auf
wie Nebel

l o s l a s s e n

Zwiebel mit der Bibel

Auf dem Giebel geht die Zwiebel,
Hände, beide, halten Bibel.

Blauer Himmel, Sonne prächtig,
schwitzt die Zwiebel jedoch heftig.

Stetig schwitzt die Zwiebel Saft,
schwindend ihre Lebenskraft.

Wenig hat die Zwieb' getrunken,
Energie sehr hat's gestunken.

Matt die Hände, taumelt Zwiebel,
knallt aufs Pflaster ihre Bibel.

Das Gescheh'n nimmt seinen Lauf,
nun schlägt auch die Zwiebel auf.

Niemand hat den Knall gehört,
beide sind noch ganz verstört.

Benommen suchen sie das Weite
mit letzter Kraft, zur nächsten Kneipe.

Knopf im Blumentopf

Im Blumentopf da liegt ein Knopf,
Wie kommt der Knopf wohl in den Topf?

Am Fenster denk ich für mich hin,
die Hand ergreift das eigene Kinn.

Sie streichelt es gar zärtlich sehr,
Gedanken noch und nöcher, mehr.

Kreisen bis in tiefe Nacht
bis gewiß, wer das gemacht.

Ahnt ihr's auch, so ratet mal
Gründe gibt es viel der Zahl.

Eure Gründe ahn' ich nicht,
ich jedoch verspür' die Pflicht,

euch zu sagen wie der Knopf
kam in diesen Blumentopf.

Schwarz gefiedert war der Knabe,
Vogelkundler titeln Rabe.

Gelöset nun des Rätsels Knopf,
und der Knopf schon aus dem Kopf.

Besser vorsorgen als nachklagen

Junger Mann und junge Frau
lieben sich in grüner Au.
Ihm die Hose runterrutscht,
ihr die Mitte juckt und zuckt.

Nicht zu langsam,
schnell gesehn,
schon ist es aus,
vorbei, geschehn.

Ach, wie ausgelassen fröhlich
sie nun sind,
keine Spur von Panik
sie im Sinn:
er ist im Kondom gekommen,
Sie hat ihre Pill' genommen.

Beide sind sie gut bedacht,
haben alles gut gemacht

Sie sich immer neu vergnügen,
ohne Hemmung - ohne Angst,
ständig sie sich sicher lieben!

Drunterhose

Der Herbst ist da, die Weihnacht nah,
welkend stirbt die Rose.
Ich steige um, es wird nun kalt,
von kurzer auf 'ne lange Hose.
Geh'n die Grade weiter runter,
kommt 'ne weit're Hose, drunter.

Diese nennt sich Drunterhose,
ach ich Dussel,
Unterhose.

Die Blumenknolle flüstert

Entschlossen, wie die Blumenknolle,
ihre Wurzeln in die Tiefe sinken läßt,
verwurzel ich mich in der Erde,
verbinde mich mit ihrer Kraft,
die stetig in mir weiterwächst.

Mutig wage ich mein Leben,
wie ihr grüner Knospen-Schaft,
Blütenblätter sich da regen,
in aller Stille;
ohne Eile, ohne Hast.

Ist die Reifezeit gekommen,
zeig´ ich meine ganze Blütenpracht,
verströme alle Farben, alle Töne,
dufte,
am hellen Tag und in der Nacht.
Ist die Blütezeit vorüber
bin ich traurig, doch im Glück,

die Blumenknolle flüstert:

nach Deinem Tod,
im nächsten Jahr,
kehrst Du als Knospen-Schaft
und Blütenpracht zurück.

Der Sonntagskuchen

Mutti
darf ihn auch versuchen
Vatis
leckren Sonntags Kuchen,
innen sandig, gar, so locker
haut's die Mutti glatt vom Hocker

Künftig darf der Pappi backen

derweil Mutti hackt das Holz
beide jubeln, fühlen Stolz
andre derweil sie belachen
da sie vieles anders machen.

Wundert mich dann eines doch
beiden fehlt da etwas noch,

denn ein Kind, das gibt es nicht
nie er wurde schwangerich

Hier bleibt es bei trauter Rolle
was sich auch noch ändern wolle
doch
würden Männer Kinder kriegen
stirbt die Menschheit aus, wie Fliegen

Hier bleibt alles noch beim alten
Ursprung darf wie früher walten

Mutti, Vati üben noch
vielleicht, wer weiß
und Kind kommt
doch

Ochs' im Stall

Ochs' im Stall,
Nasenring,
angekettet,
ohne Will'.

Abgeschnitten
sein Gehänge,
er gibt auf
im Stallgedränge.

Er nur schwarz sieht,
nicht mehr rot,
zahme Wildheit,
fast schon tot !

Wie bei manchem Ochs' im Stall,
ist's beim Mann ja auch der Fall:

Seine wilde Energie
lebt er selten,
lebt er nie!

Jammer mal weniger, jammer mal mehr
Jaaameeehr, jaaameeehr, jaaameeehr

Ich kann den Augenblick nicht leben,
will ständig fort zum andren Pole streben.
Halt ich das eine grad in Händen,
schon soll mein Blatt sich wieder wenden.
Schau in die Zukunft, ungewiß und weit,
erschaff' mir Eigen-Not und Selbstmitleid.

Möchte den Winter im Sommer mal haben,
bei Affenhitze, in Eiseskälte Schlitten nur fahren.
Im Sommer möchte ich Winter haben,
auf Schlittschuhen übers Eismeer zum Nordpol jagen.

Doch bin ich am Nordpol, möcht ich wieder Sommer haben,
der Kälte entfliehen, im Ozean mich baden.
Am Nordpol möchte ich Sommer haben,
nackt in der Sonne mich aalen.

Im Glück, da möchte ich traurig sein,
jammern und klagen, tagaus und tagein.
Im Glück da möchte ich Schwarz nur tragen,
der bunten Welt für ewig und immer entsagen.

Bin ich dann traurig, schon will ich wieder glücklich sein,
will singen und tanzen, lachen und Freude schrein.
Ja, bin ich dann traurig, will ich glücklich sein,
mit dem was ist, kann ich nicht sein.

Bin ich dir nah, in Zweisamkeit,
drängt's mich fort von dir, in die Einsamkeit,
doch bin ich dann allein mit mir,
will ich sofort zurück, hin zu dir.

Ich kann den Augenblick nicht leben,
will ständig fort, zum andren Pole mich begeben,
halt ich das eine grad in Händen,
schon soll mein Blatt sich wieder wenden.
Schau in die Zukunft, ungewiß und weit,
erschaff' mir Eigen-Not und eigenes Leid.

Miteinander

Liebende schauen sich an,
tief in die Augen,
wollen gemeinsam gehen,
lachen, weinen,
reichen sich die Hände,
wollen Eins sein,
für ewig, für immer,
in Liebe,
ohne Ende.

Mit der Zeit stellt sich heraus,
dabei geht ihnen doch die Puste aus.

Jeder in seiner Art,
laut oder leise,
halten sie Abstand,
um in der Ferne den anderen
in neuem Lichte zu sehen
um dann wieder aufeinander zuzugehn.

Liebe ist Kraft,
die aus Getrennt - Sein
Einheit schafft.

Bienen

Bienen sind nicht zimperlich
küssen
Blumen innerlich
Haben sie genug geschleckt
summen sie,
schon wieder weg
steuern
an die nächste Blüte
immer hungrig
niemals müde
Sind sie satt
die Blum' beglückt
kehren sie zum Stock zurück
laden ab
den Blütentau
machen süßen Honig draus

Närrisch wie ein Kind

Ohn' Verstand und ohne Sinn,
sorglos,
närrisch,
wie ein Kind,
sitz' ich stumm
auf der grünen Wiese rum.

Schlafe, träume
dabei ein,
kann nichts Schöneres für mich sein.
Werde ich dann
wach geküsst,
bin ich weiter
närrisch,
bin verrückt !

Gewalt

Menschen
sind nicht zimperlich,
prügeln,
seelisch
und auch
körperlich!

Können gar nicht stoppen, ruh'n,
müssen schlagen, müssen's tun.

Die Gewalt im eigenen Körper sitzt,
in jeder Zelle, eingeritzt.

Auch sie solch' Wesen waren,
geliebt
und
halb tot
geschlagen !

Liebe statt Hiebe

Der Mensch kennt kein Pardon,
ist
er voll von
Lebenszorn.
Braust er auf,
kommt angestürmt,
sei ruhig, bis er abgezürnt.

Schenk ihm tiefes Mitgefühl,
bis er hat sich abgekühlt.
Hinter all dem Zorn,
sitzt im Fleisch der Schmerz,
ein Dorn !

Anstatt Gewalt und Hiebe,
braucht er
Liebe, Liebe, (nochmals) Liebe.

Die Einladung

Blond sitzt die Susanne in ihrer Badewanne. Heut' will sie zur Beichte gehn, damit sie
auch von innen sei rein und schön. Sie seift sich ein ihren Körper, da erschrickt sie, im
Spiegel erblickt sie, den Mann, einen Mörder. Susanne nicht dumm, sie helle, lockt
in sekundenschnelle, den Mann, damit sie ihm entkommen kann. 'Ach, Fremder', zum
Blonden sie spricht, 'ich bin die Susanne und ungeküßt'. Nie hat mich ein Mann berührt,
nie seine Mitte ich verführt. Du sollst bei mir der Erste sein, oh, komm ! zu mir ! in die
Wanne hinein.
Der Mann zögert nicht lang, geht hin, zur blonden Susann. Er, der mit
Frauen noch nie Liebe gemacht, hat sich alles ganz anders gedacht. Die Enge macht ihn
beklommen, erregt, kann er nicht kommen. Schon schwirrt und blitzt die rasierende Klinge,
ab
all sein Stolz: Schwanz mit Gehänge.
Nun stöhnt er, im Schmerz, wie tödlich getroffen in seinem Herz windet sich der Blonde im
Wasser der Wanne, wie eine mit dem Tod ringende Schlange.
Jetzt erhebt sich die schlaue Susanne, und verläßt die blutig-besudelte Wanne. Klug und
besonnen ist sie dem Unhold entkommen.
Sie schaut sich im Spiegel, kämmt ihr rot-blondes Haar, in der Wanne der Blonde, der noch
eben lüstern, lebendig war.

TutNichtGut

Die Natur, zur Zeit sie ruht,
sie soeben garnichts tut!

Nur der Mensch er macht, er tut
selten nur er in sich ruht,
denn im Ruhen er noch tut.
Bis er dann zum Schluss stets, doch,
beim Tuen fällt ins Totenloch.

Ewig braucht er nicht mehr tun,
endlich kann er nur noch ruh'n

Zuviel Tuten scheint nicht zum Guten

Der Untertan

Meine Frau heißt Erika,
rot die Nägel,
schwarz wie Raben,
glänzt ihr Haar.

Trägt sie Leder,
trägt sie Lack,
ist sie Chefin,
ich auf Zack!

Gehorch' sofort,
wenn sie befiehlt,
denn zu Kreuze kriechen
ich so lieb.

Ich darf artig
'Danke' sagen
hat sie ins
Gesicht geschlagen.

Wird die Nase
dabei blutig,
ist ihr Junge tapfer,
mutig.

Sie schwingt Peitsche,
die laut klatscht,
striemig rot sie mir
den Rücken macht.

Schmutzig lecker
ihre Füße schmecken,
mit der Zunge, bis sie
sauber, muß ich lecken.

Nackt mein Arsch
sie ihn versohlt,
bis er glüht,
schon fast verkohlt.

Legt sie mir das Halsband an,
bin ich Hündchen
heb' ein Bein,
und pinkel dann.

Sie, die Faust führt,
hin zum Nabel,
ich, geknebelt
halt' den Schnabel.

Cremt und windelt
sie mich ein,
darf ich wieder
Baby sein.

Doch wehe wenn sie
Masken trägt,
ohn' Erbarmen, windelweich
sie mich dann schlägt.

Mein Leben schenk' ich
meiner Domina,
ist mir Vati,
ist Mama!

Alles was sie
mir getan,
dafür Dank!

dein UNTERTAN

Mücken

Mücken stechen,
dann sie saugen,
was die alles sich erlauben

Spielen sie gar zu verrückt:
klatsch ich sie,

bis sie zerdrückt!

Fliege, die erste.....

Fliege auf dem Miste sitzt,
Haufen in der Hitze schwitzt.

Fliege mag sehr gerne koten,
auf geschmierten Butterbroten.

Fliege, die zweite.....

Fladen auf der Wiese liegt
Fliege hungrig, Neugier siegt
labt sich an dem Leckerbrei
bis sie endlich Hunger frei

Fliege mag sehr gerne ................

Der Schlüpfer

Welch ein schlüpfrig Ding
wenn er schmutzig
da was drin

Vorne hat
Urin getropft
verliert ihn Blase
unverhofft

Hinten dann
zu allerletzt
weiße Hose
braun verletzt

Kennst du nicht
des Trägers Leid?

Vorsicht!
schwöre
keinen schnellen Eid

Löwenbrücke

Auf der Brücke stehen Männer
wichsen langsam,
atmen schneller.

Halten alle plötzlich inne,
denn heraus aus dem Gebüsch,
prescht ein Kerl, ein Polizist.

Weiter geht es mit Gewichs',
nun auch offen seine Büchs'.

Vater

Tiefe Trauer ich empfinde
fühl' ich diese Zeilen hier,
dich als Vater ich nicht kannte,
nur die Mutter war bei mir.

Stärktest mir nicht meinen Rücken,
nahmst mich nicht auf deinen Arm,
schütztest mich nicht vor der Mutter,
für sie der Mann ein Albtraum war.

Meine Sicht des Mannes
wurde durch die Frau geprägt,
konnte mich in sie erahnen,
spürte was sie will, sie denkt.

Schmerzvoll war mein Weg
zur Mannesschwelle,
zögernd, ängstlich steh' ich hier.
Langsam werde ich eintreten
durch die neue, offene Tür.

Die innere Mutter

Kraftlos von des Tages Stunden,
schließ' ich meine Augen,
ich habe einen Platz gefunden.
Dort schaue ich dann ruhig hin,
ich dort willkommen bin.

Klopfe ich die Tür von außen an,
wird mir von innen stets aufgetan.
Sinke ich dann nieder auf der Schwelle,
umfangen mich Arme, kraftvoll und schnell.
Sie trägt mich aus der Dunkelheit ins Licht,
damit mein Herz nicht ganz zerbricht.

Setzt sich nieder in ihren Stuhl,
wiegt mich sanft im Schoß,
mit göttlicher Liebe und ewiger Ruh.
Dort darf ich sein, so wie ich bin,
mich fühlen, kraftlos, alt und ohne Sinn.

Sie schaukelt mich hin, sie schaukelt mich her,
lass los meine Sorgen, spüre sie nicht mehr.
Ihre wohligen Brüste kommen mir entgegen,
aus ihnen fließt göttliche Kraft, die erneuert mein Leben.
Sie ist der ewig sprudelnde Quell meines Seins,
bin ich bei ihr, spüre ich mich, bin Eins.

Von Weisheit glänzen ihre langen weißen Haare,
erfahren in endloser Zeit vergangener Jahre.
Übersät ihre Haut mit unzählbaren Narben,
von tiefen Wunden sie erzählen und schmerzvollen Tagen.

Trotz alledem, ihre Augen sind strahlender Glanz,
künden mir von manch beglückendem Tanz.
Kraftvoll scheint von innen ihr göttliches Licht,
hell im Aussen ersichtlich es ist.

Eine lange Nacht verweile ich hier,
labe mich an ihren Brüsten, ihrer Wärme,
entspanne mich bei ihr.
Dann am nächsten Morgen,
nachdem mich ihr Schoß hat geborgen,
kehr' ich gestärkt in meinen Tag zurück,
mit neuer Glut und strahlender Sicht.

Bin ich wieder müde vom Tag, den Stunden,
schließe ich erneut meine Augen,
denn ich habe einen Platz in mir gefunden.
Dort schaue ich dann wieder hin,
in Ihrem Schoß ich ruhig sowie willkommen bin!